Allgemeine Informationen zum Diodenlaser
Ein Diodenlaser ist ein Laser mit einem Halbleiter als Lasermedium. Die bekanntesten Wellenlängen sind die 810nm, die 940nm und die 980nm.
Eine Diode besteht im Prinzip aus mindestens zwei Schichten von Halbleitern (p-n-Diode), die unterschiedlich dotiert sind (n-dotiert: Elektronenüberschuss, p-dotiert: Elektronenmangel). Bei Diodenlaser ist das aktive Lasermedium also eine Halbleiterdiode. Die Energiezufuhr in das aktive Medium wird einfach durch Anlegen einer elektrischen Spannung und den resultierenden Stromfluss in dieser Diode bewerkstelligt. In der schmalen Zone des Kontakts von p-Schicht und n-Schicht der Diode findet der optische Übergang statt. Aus dieser Zone tritt Licht aus, das entsprechend dem Laserprinzip verstärkt wird.
Im Gegensatz zu anderen Lasern wird also hier der elektrische Strom direkt in Laserlicht umgewandelt. Durch die Wahl verschiedener Halbleitermaterialien und Schichtfolgen können Diodenlaser mit Wellenlängen im Bereich 400nm bis µm hergestellt werden. Diodenlaser bei 800nm enthalten meistens die Schichtfolge InGaAs, im Bereich 900 bis 1000nm ist es InGa AsP. Aufgrund ihrer hohen Effizienz, bis 50% der eingesetzten elektrischen Energie wird in Laseremission umgewandelt, können hohe optische Leistungen bei einem kleinen elektrischen Strom hohe optische Leistungen emittieren.
Diodenlaser können kontinuierliches oder gepulstes Laserlicht emittieren. Die Impulsdauern können bei den hohen Leistungen in der therapeutischen Anwendung nicht kürzer als wenige Millisekunden technisch bewerkstelligt werden. Die Ausgangsleistung kann mehrere Hundert Watt betragen. In der Dermatologie ist das Zielchromophor, je nach Wellenlänge des Lasers, entweder Melanin, Hämoglobin oder Wasser. Die Effizienz und das Nebenwirkungsspektrum sind den Lasern bei der jeweils vergleichbaren Wellenlänge und den jeweiligen Indikationen ähnlich.
Derzeitige Einsatzgebiete sind die Epilation (Wellenlänge: ca. 800nm) und die Koagulation von Besenreisern (Wellenlänge: 940nm und 980nm). Durch die Affinität zu der 1064nm Wellenlänge lassen sich speziell an den Beinen deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Ein neues Einsatzgebiet ist die endoluminale Koagulation größerer Gefäße (Wellenlänge: ca. 940nm). Mittels Kathetertechnologie wird ein Lichtleiter unter Ultraschallkontrolle auf die gesamte Länge der Krampfadern eingeführt. Während des langsamen Zurückziehens des Lichtleiters wird Laserenergie emittiert, im Hämoglobin und Wasser absorbiert und das Gefäß dadurch koagulativ verschlossen.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Laserlipolyse (Wellenlänge 980nm) bei der das Fettgewebe aufgelöst wird. Dabei wird der Laserimpuls über winzige Hauteinstiche in das zuvor betäubte und gelockerte Gewebe eingebracht. Die in Wärme umgewandelte Energie des Lasers löst das Fettgewebe schonend auf. Wird mit der Laserlipolyse nur ein kleines Areal behandelt, muss das gelöste Fett nicht abgesaugt werden, sondern kann vom Körper auf natürliche Weise abgebaut werden. Darüber hinaus erlaubt die Laserlipolyse eine Straffung des Unterhautbindegewebes.
Die Laserlipolyse wird vor allem dort eingesetzt, wo Fettverdickungen aufgrund ihrer Festigkeit nicht – oder nur mit komplizierten Eingriffen – entfernt werden können oder wo herkömmliche Behandlungsmethoden ästhetische Risiken mit sich bringen, beispielsweise am Kinn.